Am 26.April 2023 machten sich die Sportschüler des Sportgymnasiums Jena, Ronja Klein und Henry Röder, gemeinsam mit Landestrainer Jan Steiner auf den Weg nach Japan, um an einem internationalen Trainingscamp in Nagasaki teilzunehmen.
Da es für beide der erste Besuch im Mutterland des Judo war, stand außer den neun geplanten Trainingseinheiten auch einiges an kulturellen und persönlichen Begegnungen auf dem Reiseplan. Die erste Station nach dem rund 15-stündigen Flug von Frankfurt am Main über Taipeh nach Tokyo war natürlich der Kodokan (erste Judoschule der Welt). Dort hatten wir die einmalige Gelegenheit, das legendäre High Dan Holders Tournament im Main Dojo des Kodokan zu besuchen. Am Folgetag ging es dann zum prestigeträchtigsten japanischen Judoturnier, den all Japan Judo Championships in den Nihon Budokan.
Von Tokyo aus fuhren wir dann mit dem JapanRail- Hochgeschwindigkeitszug, dem Shinkasen Express (mit bis zu 500 km/h) in die ehemalige Hauptstadt Japans, nach Kyoto. In der alten Kaiserstadt stand der Besuch einiger berühmter Tempel, Schreine sowie weiterer Sehenswürdigkeiten auf dem Plan und auch ein Einkaufsbummel in der traditionsreichen Shoppingmeile „Nishiki Marked“ durfte natürlich nicht fehlen. Das nächste Reiseziel war dann Hiroshima, natürlich mit einem Besuch des Peace Memorial Museums und des Friedensparks, um den Opfern des Atombombenabwurfs auf Hiroshima im zweiten Weltkrieg zu gedenken.
Von da aus ging es dann wieder mit dem Zug weiter nach Kumamoto, um schon am ersten Tag eine dreistündige Trainingseinheit in der Kyushu Gakuin Lutheral High-School zu absolvieren. Gemeinsam mit der 25-köpfigen Auswahl der Kyushu Gakuin fuhren wir mit dem schuleigenen Reisebus nach Nagasaki ins Trainingscamp. Unter Leitung von Matsumoto Sensei, dem Cheftrainer der Nagasaki Nihon University High-School und Trainer des Olympiasiegers Nagase, wurde gemeinsam mit rund 200 ausgewählten Kämpfern aus fünf Präfekturen Kyushus, vier Tage lang rund 6 Stunden Judotraining pro Tag absolviert. Hier zeigten unsere Sportschüler sehr gute Trainings- und Wettkampfleistungen (sie durften gleich in mehreren Teamwettkämpfen für die Kyushu Gakuin antreten – und verloren keinen ihrer Kämpfe) und wurden von allen sehr herzlich und überaus freundlich behandelt. Nach dem Trainingscamp ging es dann wieder per Bus zurück nach Kumamoto, wo unsere japanischen Freunde keine Gelegenheit ausließen, uns mit ihrer außergewöhnlichen Gastfreundschaft zu verwöhnen.
Ein Kurztrip vor den beiden abschließenden Trainingseinheiten zum Aso Vulkan und der Tsujun Brücke oder Shopping in der Shimotori Ginza, Besuche im berühmten Kumamoto Castle und dem Suizenji-Park sowie mehrere gemeinsame Abendessen sorgten für eine überaus freundschaftliche Atmosphäre. Das Highlight jedoch war für alle die überaus herzliche Verabschiedung nach der letzten Trainingseinheit. Die Japaner bedankten sich mehrfach bei Jan Steiner für die lehrreichen Techniktrainings, es wurden jede Menge Geschenke ausgetauscht und noch viel mehr Erinnerungsfotos geschossen.
Die Eindrücke werden allen noch lange in Erinnerung bleiben und ein Gegenbesuch unserer japanischen Freunde in der Sportschule Jena ist bereits in Planung. Das diese Reise in dieser Form möglich wurde, ist in aller erster Linie den langjährigen freundschaftlichen Kontakten von Jan Steiner zur japanischen Trainerlegende Ishibashi Sensei (erster Trainer des Olympiasiegers Yamashita) zu verdanken. Ein besonderer Dank geht auch an den Cheftrainer der Kyushu Gakuin Lutheran High-School Kazumoto Sensei sowie an Matsuoka Sensei und Anami San, die sich sehr fürsorglich um uns gekümmert haben. Nana, Rino, Hana, Aoi, Sato, Lisa, Housei, Yuho, Takuma – wir sehen uns hoffentlich bald wieder! Wir werden in Deutschland über unsere großartigen Eindrücke berichten!
Bericht: Jan Steiner (Landestrainer TJV)